Das große Anpaddeln

Quelle: Facebook / Emily Engels

Der Landes-Kanu-Verband Sachsen-Anhalt zum Anpaddeln machte in Barby und Schönebeck Halt.

Schönebeck/Barby l Für den zwölfjährigen Robert Schoetensack ist die 20-Kilometer-Fahrt auf dem Wasser von Barby nach Schönebeck eine Spazierfahrt. Der Schönebecker hat gerade eine Testwoche auf der Sportschule in Magdeburg hinter sich, Kanu fährt er bereits seit fünf Jahren. „Es ist eine Sportart, die einfach richtig Spaß macht“, begründet er sein Hobby.

Heute nimmt er mit Papa Clemens Monir – ganz entspannt – am Anpaddeln des Landes-Kanu-Verbandes Sachsen-Anhalt teil. „Das Anpaddeln findet jedes Jahr statt und ist für Kanufahrer sozusagen die Auftaktveranstaltung der Saison“, so Ralf Arndt von der Abteilung Kanu von Union 1861. „Wir sind jedes Jahr zum Anpaddeln auf der Mulde, der Saale und unterschiedlichen Bereichen der Elbe unterwegs“, zählt Ronny Kampfenkel vom Landes-Kanu-Verband auf. Von den 18 Kanu-Vereinen im Land nehmen jährlich etwa 150 der insgesamt 3000 Mitglieder teil. Das Alter ist dabei bunt gemischt, schließlich geht es nicht etwa um den Wettbewerb, sondern um den Spaß.

Fahrer über 80 Jahre

„Wir hatten schon Babys, die als jüngste Teilnehmer mitgefahren sind. Doch wir haben auch Kanufahrer, die schon über 80 sind“, so Ronny Kampfenkel. „Kanufahren hält eben jung.“

Das Anpaddeln diene unter anderem dazu, andere Gegenden und auch andere Kanufahrer kennenzulernen. „Es ist sozusagen eine freundschaftliche Begegnung der Sportler untereinander“, so Ralf Arndt.

Ideale Bedingungen

Die Bedingungen seien heute perfekt, sagt Ralf Arndt mit Blick auf den blauen Himmel. Doch damit meint er nicht nur das warme Frühlingswetter. Sondern auch den Pegel der Elbe (2,27 Meter in Barby) und die Wassertemperatur (elf Grad Celsius). Letzteres ist für die Kanufahrer nicht unwichtig. Denn um ins und aus dem Boot zu gelangen, muss man mit dem ein oder anderen Schritt ins Wasser rechnen.

Auch Karolin Heller (12) hat den Kanusport für sich entdeckt. Sie trainiert seit 2,5 Jahren. Die Schönebeckerin schwärmt von dem Sport: „Wenn man einmal damit angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören.“ Und auch ihr Mitpaddler Timo Wiezorek zeigt sich begeistert. Der 13-jährige Schönebecker sagt: „Beim Kanufahren kann man einfach für sich sein, sich richtig verausgaben.“

Letzter Stopp: Magdeburg

Doch Zeit für ausschweifende Unterhaltungen gibt es für die Kanufahrer nicht. Denn der Halt in Schönebeck ist nur ein Zwischenstopp. Hier essen die Sportler Erbsensuppe, die die Abteilung Kanu aus Schönebeck bereitstellt, und schon geht es weiter Richtung Magdeburg.

Das heutige Endziel ist der Kanu-Klub-Börde in Magdeburg. Dort gibt es dann für die Sportler Kaffee und Kuchen, danach geht es wieder nach Hause. Für einige mit Autos. Und für die anderen, die ganz Hartgesottenen, im Kanu.