Medaillenflut für Kanu-Nachwuchs und Parakanuten bei der Deutschen Meisterschaft

Von Guido Behling/ Susann Böttcher

Brandeburg l Mehr als 1000 Rennkanuten aus 112 Vereinen kämpften in der vergangenen Woche um die Titel des Deutschen Meisters von der Altersklasse 13 bis zur Leistungsklasse. Bei hochsommerlichen Temperaturen deutlich über 30 Grad hieß es: viel trinken, Schatten suchen und kühlen Kopf bewahren.

Es war ein kleines Mammutprogramm für die Organisatoren. Angesetzt waren Rennen in den jeweiligen Altersklassen, auf den Strecken über 200 Meter, 500 Meter, 1000 Meter, 2000 Meter und 5000 Meter in den verschiedenen Bootsklassen Einer, Zweier, Vierer, Achter und den Disziplinen Kajak und Canadier.

Canadierfahrerin Vanessa Silbermann hatte im Frühjahr die Qualifikation für die Junioren-WM nur hauchdünn verpasst, fuhr mit dem B-Team dann zur Junioren-EM. Sie wollte unbedingt nochmal zeigen, dass sie in den vergangenen Wochen und Monaten wieder näher an die Spitze herangerückt ist. Und das gelang ihr sehr eindrucksvoll. Sie gewann ihren ersten Deutschen Meistertitel im Einer auf ihrer Lieblingsstrecke über 200 Meter souverän und musste sich über 500 Meter nur knapp der WM-Starterin Lina Bielicke geschlagen geben.

„Ich war sprachlos, es endlich geschafft zu haben, und habe mich für die Mühen im Training der letzten Wochen belohnt gefühlt“, jubelte Vanessa Silbermann. „Ich habe gezeigt, dass ich es schaffen will und auch in der Leistungsklasse ab dem nächsten Jahr schaffen kann.“

Junioren-Kajakfahrerin Amy Paßlack war in den vergangenen Jahren in erster Linie dadurch aufgefallen, dass sie mit zum Teil überragenden Saisonvorleistungen aufwartete, dann aber kurz vor oder bei den Deutschen Meisterschaften krank wurde. Das war diesmal anders. Im Sprint-Einer über 200 Meter überraschte sie mit Bronze und ließ dabei unter anderem auch Teamkollegin und Junioren-Vizeweltmeisterin Josi Landt hinter sich.

Im K2 über 500 Meter saßen dann beide in einem Boot und fuhren zu Silber. Einmal gesund und einmal dabei, hatte Amy aber noch nicht genug. Im Sprint-Zweier, wieder mit Josi Landt, stürmten die beiden der Konkurrenz auf und davon und holten sich Gold. Für Amy Paßlack war es der erste Meistertitel – und mit ihren Ergebnissen erhielt sie die Einladung für die Nationalmannschaft und die Teilnahme an der Olympic-Hope-Regatta in Bratislava mit über 40 teilnehmenden Nationen Mitte September.

„Ich bin glücklich über meinen ersten Titel und fühle mich geehrt, für Deutschland starten zu dürfen“, sagte Amy Paßlack. „Ich bin aufgeregt, aber freue mich schon!“

Ebenfalls ganz stark präsentierten sich die 13- und 14-jährigen Mädchen im Schüler-A-Bereich. Hier gab es dreimal Gold: für Josi Wieblitz, Lenja Wendt, Josie Zabel und Nina Schoof im K4 über 500 Meter, für die Kombination Wendt-Wieblitz im K2 über 2000 Meter und für Annie Münster und Leonie Köllner im Canadierzweier über 2000 Meter. Die junge Lenja Wendt sprach allen aus dem Herzen, als sie sagte: „Wir waren das ganze Jahr bei allen Regatten vorn dabei und wollten unbedingt auch diesmal eine Medaille – dass es Gold wird, ist einfach nur schön!“

Maike Jakob vom Wolmirstedter Kanu-Verein belegte einen hervorragenden 2. Platz im C1 über 200 Meter ebenfalls im Schüler-A-Bereich. Gemeinsam mit ihrer Vereinskameradin Lenia Schröter konnte auch noch eine Bronzemedaille im C2 über die 500 Meterdistanz eingefahren werden.

Lenja Hoppe vom WSC Friedersdorf gelang bei ihrem Finalrennen im C1 über die Langdistanz von 5000 Metern der Sprung auf Platz 3.

Für die Olympic-Hope-Regatta – vergleichbar mit einer Jugend-WM – in Bratislava wurden neben Amy Paßlack auch der junge Canadierfahrer David Töpel sowie die Canadierfahrerin Lenja Hoppe nominiert.

Bei den Deutschen Meisterschaften im Para-Kanu konnten die Sportlerinnen und Sportler vom Halleschen Kanu-Club 54 e.V. die meisten Medaillen einfahren. Zweimal Gold holten sich dabei Anja Adler (KI 2 und VI 3) und Ivo Kilian (KI 2 und VI 3). Silber ging jeweils an Ramona Hoppe (KI 1), Kay-Uwe Brachmann (KI 3) und Maik Polte (VI 3). Im VI 2 konnte sich Ramona Hoppe Platz 3 sichern, genau wie Teamkollegin Anja Adler im Mix-Zwei mit Raul Melzer vom Sportclub Magdeburg.

Der LKV Sachsen-Anhalt gratuliert allen Sportlerinnen und Sportlern zu ihren Leistungen!

Ergebnisse DM_Sachsen-Anhalt 2019

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